
Japanisches Bondage „Shibari“ – die Kunst des Fesselns
Für alle, die beim Bondage die Stirn runzeln und sich fragen „Was war das nochmal?“ – Hier eine kleine Auffrischung: Bondage ist eine Sexpraktik, bei der der Partner mit Seilen, Bändern oder Ketten gefesselt und fixiert wird. Bondage-Enthusiasten steigern ihre sexuelle Lust durch Übung – sowohl in der aktiven als auch in der passiven Rolle. Dabei geht es nicht um Gewalt oder Zwang, sondern darum, den eigenen Körper kennenzulernen und Grenzen auszutesten. Es geht um das Gefühl von Vertrauen, aber auch um Stärke und Unterwerfung. Für die Skeptiker: Bondage macht nachweislich glücklich und gesund!
Eine besondere Form der Fesselung
Shibari ist eine besondere Form der Sklaverei. Es kommt aus Japan und wird daher auch japanisches Bondage genannt. Noch mehr als westliche Fesselung setzt Shibari hohe ästhetische Maßstäbe, wenn es darum geht, den anderen „bewegungsunfähig“ zu machen. Die Praxis basiert auf jahrhundertealten Fesselungstechniken, die auch von der japanischen Polizei angewendet werden. Diese Techniken werden im Shibari geschickt umgesetzt – je fantasievoller, desto fesselnder das Gesamtkunstwerk. Die gefesselten Personen werden „Bunnies“ genannt und sind in der Regel weiblich. Manchmal werden Häschen im wahrsten Sinne des Wortes mit Blumen oder anderen Gegenständen geschmückt. Die ersten japanischen Zeitschriften druckten in den 1950er Jahren Bondage-Fotos. Dann wuchs das Interesse an der Kunst der Sklaverei.
Shibari in Kunst und Popkultur
Heutzutage ist Shibari in der japanischen Kultur sehr verbreitet. In Tokio locken Shibari-Lichtshows die Menschen in die Clubs, und Neugierige erfahren auf Bondage-Festivals mehr über die Praxis – oder lassen sich selbst austoben. Doch die japanische Sklaverei hat ihren Weg schon lange in die westliche Welt gefunden. Die Faszination hat viele Künstler dazu inspiriert, die Kunst des Bondage in ihre Arbeit zu integrieren. Besonders in der Fotografie ist es ein beliebtes Motiv. Aber auch in Musikvideos, Film und Fernsehen ist Shibari zu einem immer wiederkehrenden künstlerischen Stilmittel geworden.