Wat is voetfetisj?

Was ist Fußfetisch?

Neben dem Lack- und Latexfetisch ist der Fußfetisch einer der am weitesten verbreiteten. Besonders Männer scheinen diesen Fetisch zu pflegen und einer der bekanntesten Vertreter ist wohl Quentin Tarantino, der seine Vorliebe auch in Filmen zum Ausdruck bringt. In meinem Umfeld ist das ganze Thema zwar irgendwie bekannt, wird aber dennoch als etwas Skurriles wahrgenommen. Und ich ertappe mich dabei, mich zu fragen: Was ist so toll an Füßen?

Um das Ganze etwas besser zu verstehen und verschiedene Perspektiven zu erhalten, recherchiere ich ein wenig. Dazu durchstöbere ich nicht nur Foren und Facebook-Gruppen von Fußfetischisten, sondern auch Seiten von überwiegend Frauen, die Fotos oder verschiedene Dienstleistungen anbieten. Aber dazu später mehr.


Ursachen des Fetischs

Zunächst ein wenig Hintergrund: Da die Gehirnbereiche für die Geschlechtsorgane sehr nah an denen für die Füße liegen, gehen Forscher davon aus, dass es zu Reizüberschneidungen kommen könnte. Dadurch wird der Fuß auch eher zum Objekt der Begierde als Hände oder Ohren. Aus medizinischer Sicht handelt es sich bei Fußfetischismus nicht einmal um einen echten Fetisch, da Füße sehr häufig als Faktor bei der Beurteilung der Attraktivität eines Partners berücksichtigt werden. Während Frauen statistisch gesehen mehr Wert auf ihre eigenen Füße legen, achten heterosexuelle Männer oft eher auf die Füße des anderen Geschlechts. Sie bevorzugen bei einem potenziellen Partner proportional kleinere Füße. Große Füße werden von beiden Geschlechtern zunehmend mit Männlichkeit assoziiert. Der Fußfetisch stellt daher auch einen recht verbreiteten Ausdruck sexueller Vorlieben dar.

Besonders interessant wird es, wenn man sich verschiedene Studien zum Thema Fußfetisch anschaut. Tatsächlich kam es in Zeiten zunehmender Epidemien sexuell übertragbarer Krankheiten zu einer Zunahme pornografischer Inhalte mit Fokus auf Füßen. Footjobs galten als Safer Sex. Allerdings überschnitten sich diese Zeiträume auch mit Phasen zunehmender Emanzipation der Frau.

Wie äußert sich ein Fußfetisch?

Es gibt so viele Formen, dass meine Liste hier endlos wäre. Die Vorliebe für Füße kann sich auf nahezu jedes Merkmal beziehen. Dies variiert von Größe, Breite, Duft bis hin zu einzelnen Bereichen wie den Zehen oder bestimmtem Fußschmuck. Für manche üben auch abgetragene Socken oder ausgelatschte Schuhe einen besonderen Reiz aus. Wichtig zu wissen ist, dass die Geschmäcker hier durchaus verschieden sein können.

Zum Thema Fußerotik gehören auch verschiedene Möglichkeiten, den Fußfetisch tatsächlich in das Sexualleben einzubauen. Während eine Fußmassage ein sehr entspannender Teil des Vorspiels sein kann, ist der Footjob selbst eine sexuelle Praktik.

Die Genitalien werden durch den gesamten Fuß oder nur teilweise durch die Zehen stimuliert. Dabei kann die Fußsohle einfach am Penis bzw. an der Vulva reiben oder es können spezielle Techniken angewendet werden (z. B. mit den Fußsohlen am Schaft des Penis auf und ab fahren und dabei kreisende Bewegungen machen).

Im Rahmen von BDSM sind Füße oft Bestandteil kleiner Folterspiele. Hierzu zählen etwa unwillkürliches Kitzeln der Füße, Bastinaden (Schlagen mit einem Stock auf die Fußsohlen) oder Trampling. Der masochistische Partner genießt den Lustschmerz, der entsteht, wenn eine andere Person auf dem Körper rennt, springt oder steht. Dies kann barfuß oder in speziellen Schuhen erfolgen. Das absolute Highlight ist hierbei die Abbindung der Hoden.

Ich hatte sogar schon Trampelanfragen in meinem Postfach in verschiedenen sozialen Netzwerken. Aus Neugierde begann ich ein Gespräch mit einem Mann, um herauszufinden, was ihn an diesem Thema begeistert. Seine Antwort:


Dieses Gefühl, wenn eine Frau mit ihrem ganzen Gewicht über verschiedene Körperpartien läuft und dabei die volle Kontrolle hat, ist einfach unglaublich gut. - M.

Besonders reizvoll fanden ihn Nylonstrümpfe oder Stiefel, über die man minutenlang springen musste. Ein Punkt war ihm dennoch sehr wichtig: mein Gewicht. Wäre ich in seinen Augen zu schwer gewesen, „wäre die Leichtigkeit nicht gegeben und der Schmerz zu groß gewesen“. Ich habe es nicht ausprobiert, aber ich sehe viele andere Anfragen in Foren.

Das sogenannte Crushing war für mich völliges Neuland. Der unterwürfige Partner wird stimuliert, indem er zusieht, wie der dominante Partner Gegenstände mit seinen Füßen zerquetscht. Auch hier ist die Vielfalt grenzenlos und ich finde alles von Werbung über kleine Modellautos bis hin zu verschiedenen Lebensmitteln.


Geben und Nehmen

Es gibt unglaublich viele Facebook-Gruppen, in denen sich nicht nur die gemeinsamen Vorlieben für Füße austauschen, sondern in denen die meisten Frauen auch Fotos bereitstellen und Anfragen entgegennehmen. Dabei werden Wünsche geäußert („Schickt doch gerne tolle Bananenfotos oder Schokoküsse“ – M.) oder Anfragen für eine private Kontaktaufnahme.

Natürlich interessieren mich auch die Gründe, warum viele Frauen Fotos, Videos oder persönliche Dienstleistungen anbieten. Aus Berichten und persönlichen Nachrichten an die Betreiber von Fußfetisch-Seiten erhalte ich unter anderem folgende Rückmeldungen:


Ich habe kein Problem damit, jemandem bei der Erfüllung seiner erotischen Fantasien zu helfen, solange niemand zu Schaden kommt. Außerdem werden Sie von vielen bezahlt und können etwas verdienen. - W.

Der monetäre Aspekt scheint im gesamten Fetischbereich ein Grund zu sein, gewisse Vorlieben zu befriedigen (Stichwort: Einsendung getragener Höschen). Es gibt aber auch Anbieter, die es zur Erfüllung eigener Fantasien nutzen. Ein Facebook-Gruppenbetreiber antwortet mir:

Ich versende nur Bilder – und zeige gerne meine Füße. Ich freue mich über die vielen Komplimente und es gibt mir einen kleinen Vertrauensschub. Auf sehr ungewöhnliche Anfragen antworte ich nicht. - W.

Die Anerkennung und Unterwürfigkeit sind für sie auch eine Möglichkeit, sich zu benehmen und dominant zu sein. Aber mir geht noch eine letzte Frage durch den Kopf. Ist es nicht ein komisches Gefühl, einen völlig fremden Fußfetischisten zu treffen, um eine Fantasie auszuleben?

Klar, beim ersten Mal war mir richtig übel. Aber man trifft sich nie zuerst in einem privaten Raum! - W.


Dieses Gefühl habe ich in Foren von beiden Seiten. Damit sich beide Seiten sicher fühlen, ist für ein erstes Gespräch ein neutraler Ort unbedingt erforderlich. Schließlich ist es für Sie beide etwas Intimes.

Abschließende Gedanken

Es gibt so viele Ausprägungen des Fußfetischismus, die mit individuellen Vorlieben verknüpft sind, dass man keine allgemeingültigen Urteile abgeben kann. Meine Forschung war in vielen Bereichen sehr aufschlussreich, so sehr, dass ich vielleicht sogar langsam verstehe, was viele Leute an Füßen so cool finden. Egal ob du ab und zu eine harmlose Fußmassage oder einen Footjob in dein Sexleben einbauen möchtest, deine Liebe zu härteren Übungen entdeckst oder einfach nichts aus deinen Füßen herausbekommst – sexuelle Vielfalt bringt es!

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